In Vilcabamba nicht alt geworden

26. November 2012  |  Ecuador  |  von  |  Keine Kommentare »

Im bezaubernden Tal von Vilcabamba sollen die Menschen ja angeblich steinalt werden. Im bereits auf Touris eingeschossenen Dörfchen trifft man so auf den ein oder anderen vor Jahren festgerosteten Gringo. Man kann diverse Ausflüge unternehmen, sich massieren lassen und weiß der Henker was noch alles. Haben wir uns alles geklemmt. Wollten hier nicht alt werden und stattdessen voller Vorfreude Richtung Peru weitereiern…


Nen Schlenker über Cuenca

26. November 2012  |  Ecuador  |  von  |  Keine Kommentare »

Nach exzessivem Genuss von Strand und Sonne kehrten wir dem Pazifik unseren berucksackten Rücken, um Richtung Hochland zu ziehen. Die auf 2.500 m liegende Stadt Cuenca empfing uns freundlich und beinahe überraschend schick und stilvoll. Hier haust wohl die nicht ganz so schlecht verdienende Elite Ecuadors. Auf den Straßen zumindest keine Spur von Armut, Arbeitslosigkeit und Rumgehänge. Alles top in Schuss, ein paar mächtig beeindruckende Plätze, garniert mit freundlich-entspanntem Alltagsgeschehen. Kulturell scheint die Stadt mit ihren Galerien, Cafés, Designshops, Tattoobutzen und Graffitis voll auf der Höhe der Zeit zu sein. Für uns ohne Zweifel die schönste und kultivierteste Stadt Ecuadors.


Auf einer Wellenlänge mit Montañita

19. November 2012  |  Ecuador  |  von  |  1 Kommentar »

Montañita ist das Surfer-Mecka Ecuadors und beliebte Feiermeile für Latinos und Weltenbummler aller Art. Ein riesiger Strand mit mächtiger Brandung, vollgestopft mit in die Höhe schießenden Bambus-Hotels, Surf-Shops, Fressbuden und einem gesunden Mix an fröhlichen Menschen.

Der große Bruder Canoas, der auch mal klein als Hippiedorf angefangen hat, strotzt vor Lebensfreude. Was man vor allem nachts merkt, wenn sich die Bars gegenseitig mit aufgedrehten Bässen zu übertreffen versuchen und sich die lärmende Meute durch die Straßen schiebt.

 


Typographischer Zwischenstopp in Puerto López

18. November 2012  |  Ecuador  |  von  |  Keine Kommentare »

Ein paar Wellen weiter südlich schmiegt sich das schnörkellose Fischerdorf Puerto López in eine hübsche Bucht. Die Bewohner versuchen ihren Fang aus den blauen Holzbooten vor den riesigen Kampfmöven und schmachtenden Pelikanen an Land zu retten.

Wir nutzen die gemütliche Atmosphäre für einen kurzen Aufenthalt. Besonders bewundern wir die zahlreichen, gekonnt an die Wand gepinselten Vintage-Schriftzüge. Die liebevolle Typo in geschmackvollen Retrofarben lässt unsere Grafikerherzen Luftsprünge machen. Das Talent dafür scheint den Südamerikanern in die Wiege gelegt.

 


Wo sich der Local und der Dude gute Nacht sagen — Canoa

18. November 2012  |  Ecuador  |  von  |  Keine Kommentare »

499 Jahre nach Vasco Núñez de Balboa wurde es auch für uns endlich Zeit, den Pazifik zu entdecken. Das ecuadorianische Küstendorf Canoa ist geprägt von Bambushütten, sandigen Dorfstraßen, einem beeindruckenden Strand und mehr Hostels als jemals bewohnt werden können. Zwei seltsam verzahnte Parallelwelten tun sich auf: hier der rammdösige Einheimische, der vor sich hindämmert, dort der coole Surfer-Dude, der wegen der feinen Wellen und des lässigen Dorflebens angereist oder bereits vor Jahren in Canoa hängengeblieben ist.

So kommen auch wir in den Genuss, unsere ersten Pazifik-Linksbrecher abzufahren. Wenn die Wellen aber mal ausbleiben oder man mit Surfen eh nicht viel am Hut hat, kann einem an diesem Ort schnell die Bambusdecke auf den Kopf fallen.

 


Das ist ja die Höhe! Quito…

11. November 2012  |  Ecuador  |  von  |  6 Kommentare »

In Ecuadors Hauptstadt Quito angekommen, feierten wir mit einer Dose Bier erstmal unsere Äquatortaufe. Die 2850 Höhenmeter bekommen wir bei jeder Treppenstufe zu spüren. Der Mund ist trocken, die Muskeln schreien nach Sauerstoff und die Pumpe quietscht auf Hochtouren. Aber die Aussicht von der Dachterasse unseres Hostels Casa Bambu ist überragend. Überhaupt setzt die Unterkunft völlig neue Maßstäbe: Dachgarten mit Kaffeebar, Hängematten, Billiardtisch und Tischtennis, zwei top-Gemeinschaftsküchen, relaxte Atmosphäre und und und… für schlappe 10 US-Dollar die Nacht.

In Quito ist vielleicht ein Zacken mehr Vorsicht geboten beim Stadtbummel. Aber die Leute sind allerorts sehr freundlich, wenn man es selbst auch ist. Selbst des Nachts im Partyviertel El Mariscal fühlen wir uns nicht unwohl. Es sind zwar viele schräge Vögel unterwegs, aber mit dem richtigen Fingerspitzengefühl kommt man hier bestens klar und wird schnell als Teil des großen Zirkus akzeptiert.


Adiós Colombia — Hola Ecuador!

11. November 2012  |  Ecuador  |  von  |  Keine Kommentare »

Danke Kolumbien, du warst toll! Nach 5 echt fetten Wochen schleichen wir uns nachts über die Grenze gen Süden. Hallöchen Ecuador, wir sind gespannt auf dich…


Ab in den Süden nach Tierradentro

11. November 2012  |  Kolumbien  |  von  |  Keine Kommentare »

Drei Stunden südlich von Cali liegt Popayan, eine mit ihren weißen Altbauten fast klinisch wirkende Universitätsstadt, die uns als Sprungbrett für einen Ausflug in die Berge dient. Nach einer fünfstündigen Buckelpisten-Fahrt erreichen wir das fabelhafte Tal Tierradentro, das so ziemlich am Arsch der Welt bzw. der Anden liegt.

Im Dorf San Andrés empfängt uns die lebende Legende Don Leonardo in seinem Bambusdomizil bei einer Tasse Kaffee seiner eigenen Plantage. Überhaupt scheint hier alles aus Bambus zu sein. Das Dorf ist idyllisch und die Welt hier wohl noch ziemlich in Ordnung. Zumindest wird man hier als ganz normaler Mensch behandelt und nicht als geldscheißender Gringo, wie an so manchem touristenerprobteren Ort.

Eine gemütliche Tageswanderung führt uns an zahlreichen Grabstätten vorbei, die lange vor Christus irgendein Volk anlegte, von dem man nicht viel mehr weiß, als dass es seine Toten in Steinhöhlen mit bunten Bemalungen und lustigen Reliefen verstaute.

… und die wichtigste Lieferung der Woche: Bier!

 


Cali — con salsa, por favor!

4. November 2012  |  Kolumbien  |  von  |  Keine Kommentare »

Cali ist vor allem dreierlei: Salsa! Salsa! Salsa! Traut man sich mit seinen mühsam erlernten Basisschritten in einen der höllisch rasenden Tanzschuppen, kann einem schwindlig werden. Schweißgebadete Körper, im Rhythmus wallende Mähnen und freudeschreiende Gesichter werden zu einem Strudel an Emotionen, der uns erbarmungslos verschlingt. Wird einem die Konzentration auf das eigene Links-zwo-drei, Rechts-zwo-drei zu bunt, kann man sich auch einfach der magischen Atmosphäre hingeben, sein erfrischendes Bierchen schlürfen und hörend und staunend den Zauber der Nacht genießen.

Und auch der Tag hat seinen Reiz. Das gemütliche, alternativ-bürgerliche Kolonialviertel San Antonio erinnert uns ein wenig an Kreuzberg mit seinen historischen Fassaden, den vielen liebevollen kleinen Cafés und Handwerksläden und seinen steilen Gassen, die sich bis auf einen Parkhügel hochschrauben, von dem man über die Stadt blicken kann. Weiter unten im Zentrum feuert das geschäftige Treiben mal wieder aus allen Rohren und generiert seine Spannung aus den Kontrasten alt/neu, schnell/langsam, arm/reich. Zweifelsohne hat es auch diese Stadt geschafft, dass wir ihrem Charme komplett erliegen und unser Aufenhalt mal wieder länger als geplant wird.

Dazu trägt sicher auch bei, dass wir im Flugzeug hierher Claudia wiedertrafen, die wir aus unserem Hostel in Cartagena kannten und die in Cali gerade ihr eigenes eröffnet hat. Ihre Einladung war nicht auszuschlagen und so fühlen wir uns im frisch herausgeputzten Ruta Sur mal wieder wie die Made im Speck: Luxuriös anmutende Innenhöfe mit offener Küche, tollen Bädern und stilvoller Innenarchitektur. Eine Oase der Ruhe.


Frucht der Karibik — Cartagena

31. Oktober 2012  |  Kolumbien  |  von  |  3 Kommentare »

Was sollen wir überhaupt noch schreiben über das sagenhafte Cartagena, das in allen Reiseführern als “Schönste Stadt der Karibik” angepriesen wird? Nachdem sich unser Hochgeschwindigkeitsbus durch die grauen Vorstädte gewühlt hat, erstrahlt sie tatsächlich vor unseren Augen wie die Perle in der Auster. Perfekt erhaltene oder restaurierte Kolonialarchitektur mit blumenüberhangenen Holzbalkonen, Pferdekutschen und Stadtmauern, die breiter als hoch sind. Die pure Romantik, bei der sogar die Hochhausburgen am Horizont ihren Charme zu verprühen scheinen.

Der Hauch der Geschichte ist allerorts hautnah zu spüren. Während wir durch die Gassen schlurfen, denken wir an die Belagerungen durch Piraten wie Francis Drake, den Sklavenhandel, die Silberflotten und natürlich an die befreiende Revolution, die Simón Bolívar von hier aus startete. Eine Stadt, in der jeder Schritt den man macht den riesigen Fußstapfen der Vergangenheit hinterherzurennen scheint.